Alpenüberquerung auf dem E5 – Interviews mit den Wanderern

Jede Menge Leidenschaft und Selbstdisziplin werden im Laufe der Alpenüberquerung von den Teilnehmern abverlangt. Als regelmäßiger Berggeher ist mir der Verzicht auf städtischen Komfort keineswegs fremd. Dennoch liegt meine letzte Etappe zwischen Oberstdorf und Meran schon ein paar Jahre zurück und ich versuche hier mit möglichst aktuellen Tipps, allen Alpenüberquerern die Planung zu erleichtern. Dabei unterstützen mich heute Michelle und Johannes aus Erlangen, die sich diesen verregneten Sommer auf den Weg von Oberstdorf Meran begeben hatten. Anschließend stellten sich beide meinen Fragen.

Hallo Michelle, Hallo Johannes, bitte stellt euch kurz vor und wie seid ihr auf die Idee zur Alpenüberquerung gekommen?

„Wir sind Michelle und Johannes aus Erlangen. Wir sind seit längerem Mitglieder im DAV Sektion Erlangen, da wir gerne in der Fränkischen wandern gehen.
Ein Freund von uns hat den E5 vor einem Jahr gemacht und uns haben die Bilder und Erzählungen von ihm total geflasht und so ist der Plan, diesen Weg auch einmal zu gehen, entstanden.“

Seid ihr morgens nach Oberstdorf angereist und direkt zur Kemptner Hütte aufgestiegen?
„Wir sind am Abend vorher mit dem Auto nach Oberstdorf gereist und haben in einer kleinen Pension in Oberstdorf geschlafen, wo wir auch unser Auto umsonst für die Woche stehen lassen konnten. Wir sind am Montag angereist und Dienstag Morgen losgelaufen.“

Wie seid ihr von Meran zurück gereist?
„Von Meran sind wir mit einem Busunternehmen für ca. 50 € zurückgereist. Dies war super praktisch und sehr gut organisiert!“

Wann seid ihr gestartet?
„Wir sind Ende Juli gelaufen und hatten fast nur Regen. Uns hat das jedoch nicht so viel ausgemacht.“

Seid ihr die klassische Route in 6 Etappen gegangen mit der Übernachtung auf der Kemptner Hütte, Memminger Hütte, Skihütte Zams, Braunschweiger Hütte, Martin-Busch-Hütte?
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„Ja, diese Route haben wir gemacht, jedoch ohne die Skihütte in Zams (wir haben auf einer kleinen Hütte am Rand der Strecke geschlafen) und ohne die Martin-Busch-Hütte, da wir von dieser nicht viel Gutes gehört haben.“

Man hört gelegentlich, dass die Memminger Hütte restlos überfüllt wäre oder die Martin Busch Hütte einen besonders unfreundlichen Eindruck hinterlassen hätte. Wie habt ihr die Atmosphäre auf den Hütten erlebt?
„Wir fanden die Memminger Hütte super organisiert und sehr angenehm. Klar ist viel los, aber das ist ja auch schön neue Leute kennenzulernen. Und alle nehmen auf einander Rücksicht. Zu der Martin Busch Hütte können wir nichts sagen.“

Wie würdet ihr die Stimmung unter den Wanderern insgesamt beschreiben?
„Wir waren restlos begeistert!! Alle duzen sich, sind rücksichtsvoll im Umgang, helfen sich mit Pflastern aus, grüßen freundlich und es macht sehr viel Spaß, so viele neue Leute kennenzulernen. Zudem hat man immer ein Gesprächsthema: Wandern.“

Seid ihr den etwas schweren Rucksack bereits gewohnt gewesen oder hat es ein paar Kilometer gebraucht, bis ihr euch daran gewöhnt hattet?
„Wir haben uns bis zum Schluss nicht wirklich an den Rucksack gewöhnt und haben jede Gelegenheit (Gepäcktransport) genutzt diesen abzugeben.“

Kamen unterwegs auch einmal Zweifel auf und der Gedanke früher abzubrechen?
„Nein, kein einziges Mal.“

Wie hattet ihr die Ausgesetztheit erlebt?
„Uns hat es sehr gut getan! Weit weg von Handynetz, Telefon, Radio und Fernseher zu sein. Und trotzdem funktionierts! Wir haben die Ruhe und die Gemeinschaft genossen! Auch mal nur in Sportsachen unterwegs zu sein war herrlich!!“

Welche Augenblicke werden euch besonders in Erinnerung bleiben?
„Jeden Spätnachmittag der Blick wenn man die Hütte sieht, zu der man Stunden aufgestiegen ist. Das ist ein Gefühl zwischen Stolz, Ehrfurcht und Glückseligkeit!!“

Was hat euch nicht so gefallen oder was würdet ihr beim nächsten Mal vielleicht anders machen?
„Fällt uns nicht dazu ein – wir sind happy, dass wir alles genauso gemacht haben“

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